Das Institut St. Philipp Neri Berlin hat am 8. und 9. Juni 2024 den 20. Jahrestag seiner Errichtung mit einem Festkonzert und einem üppigen Levitenamt gefeiert.
Jonas Wilfert hat das Konzert (mit Sopranistin, Streichern, Pauken und Trompeten) samt informativem Heft vorbereitet und geleitet. Dabei wurde auch - Bezug zum Oratorium des hl. Philipp - das Oratorium von J. S. Bach „Jauchzet Gott in allen Landen“ zu Gehör gebracht. Propst Gerald Goesche sagte dazu, diese protestantische Musik sei zwar für katholische Puristen vielleicht für diesen Anlaß unangemessen, aber man könne unter den römischen Kolonnaden leichter ein Stück von Bach singen, als in einem protestantischen Gottesdienst ein lateinisches Choral-Proprium.
Die vier Mitglieder des Berliner Oratoriums strahlen eine große Herzlichkeit und Freude aus. Das Essen ist wunderbar. (Als ich das dem Propst sagte, meinte er, er habe nie verstanden, was an „Nonnengraubrot aus Plastiktüten“ katholisch sein soll.)
Am Sonntag füllte sich die Kirche mit ca. 300 Teilnehmern, darunter viele junge Familien mit Kindern und Jugendlichen. Die meisten waren gut gekleidet, aber auch kurze Hosen, Strickjacken und Frauen mit „Berliner Bioladenlächeln“ waren zu sehen. Auf der Empore (Schola und ein jüngst gegründeter Chor) war der Altersdurchschnitt irgendwo zwischen 25 und 30 Jahren. Dazu kommt eine prächtige Meßdienerschar.
Liturgie und Musik waren exzellent, die Predigt des Propstes herzlich-mitnehmend (er erzählte von der Gründung und den Fügungen Gottes, vgl. Rundbrief Fastenzeit 2024 S. 3f u. S. 20ff), die Gemeinde fromm-fröhlich und von Herzen dabei, die Kollekte üppig („still“, d.h. nur Scheine), und überhaupt war alles schön katholisch und menschlich herzlich.
Ein Beispiel für die "fromme Fröhlichkeit" (oder umgekehrt) ist das Bild zur diesjährigen Osterkommunion mit dem Stoßgebet des Don Camillo:
Im Unterschied zu manch anderen Orten, an denen die Alte Messe gefeiert wird, versammelt sich in St. Afra übrigens kein „merkwürdiges Völkchen“, wie es einmal ein Mitbruder sagte, sondern es sind nach meinem Eindruck ganz normale, aufgeweckte, eher gebildete Zeitgenossen, die hier eine Oase gefunden haben, wo sie aus der Quelle schöpfen können und Freude am Herrn finden (darunter auch "Prominente", die ich der Diskretion halber nicht nenne).
Das St. Afra-Stift von außen:
Am Ende der Messe, nach Aussetzung mit dem "Non nobis Domine" von Partick Doyle und Te Deum: Marienlob...
... und Segen mit einer Reliquie des hl. Philipp Neri:
Die aus England erworbene Hill-Orgel, von der der Propst sagte, sie sei eine sichtbare Fügung Gottes, passe sie doch genau in die Kirche (es mußte nichts abgeschnitten werden):
Herz-Jesu-Bild im Erdgeschoß:
Im Graduale "Venite filii" der Messe zum Fest des hl. Philipp Neri heiß es:
Kommet, ihr Kinder, höret mich,
die Furcht des Herrn will ich Euch lehren.
Nahet euch ihm, ihr sollt strahlen vor Freude.
aus Ps 33, 12
Das hat sich auch für das Institut als prophetisch erwiesen.
Rosenkranzgesätze zum Fest des hl. Philipp Neri
zum Hauptartikel "Berlin" - dort weiter zum Rosa-Luxemburg-Platz