Dienstag, 9. Juli 2024

Berlin


Der alte Doppelname „Berlin-Kölln“ der heutigen deutschen Hauptstadt deutet auf eine slawische Siedlung (Berlo=Sumpf, siehe hier und hier), die durch eine deutsche „Kolonie“ (vielleicht bedeutet „Kölln“ aber auch „Sumpf“) zu einer Doppelsiedlung wurde (im Ostseeraum üblich; siehe auch hier und hier). Beide Orte wurden im 13. Jh. zu Städten erhoben, sind also für „deutsche“ Verhältnisse sehr jung (vgl. Entstehung der Mark Brandenburg).


1230 sah die Doppelstadt so aus (siehe auch hier):


Die Spree hieß damals noch gut-slawisch "Zprinaw". 


Man erkennt in der Mitte St. Nikolai, Pfarrkirche der Slawensiedlung Berlin und vermutlich älteste Kirche "Groß-Berlins", und links unten (in "Kolne" zwischen "K" und "O") St. Petri, die Pfarrkirche der "deutschen" Siedlung Kölln, wo nach deren Abriß in DDR-Zeiten heute das "House of One" entsteht.


Berlin im Jahr 1688:



Man erkennt hier die nach St. Nikolai (Berlin) und St. Petri (Kölln) gegründeten Kirchen

St. Marien (in der Graphik: violett "d"), die "Neumarkt-Kirche" des alten Berlin, heute einsam auf dem in DDR-Zeiten erweiterten Alexanderplatz stehend, 

- die Dominikanerkirche (in der Graphik: gelb "l") St. Paulus in Kölln. Sie wurde nach Antritt der Hohenzollern und dem Bau ihrer Burg (s.u.) de facto Hofkirche, später als Nachfolger der Schoßkapelle zur Stifts- und Domkirche, dann abgerissen und an neuer Stelle zweimal neu errichtet. Ihr Patrozinium war eine sinnvolle Wahl im Blick auf das Petrus-Patrozinium der ersten Kirche Köllns (Peter und Paul). Der "Berliner Dom" steht in ihrer Nachfolge. (GeschichteAuch die neue Dominikanerkirche in Moabit ist - in Erinnerung an die alte - dem hl. Paulus geweiht.


1415 belehnte Kaiser Sigmund auf dem Konstanzer Konzil den Hohenzollern Friedrich VI., Burggrafen von Nürnberg, mit der Würde eines Kurfürsten und Markgrafen von Brandenburg und ernannte ihn zum Reichserzkämmerer. Mit diesem ersten Kurfürsten Friedrich I. und dem Bau einer Zwingburg in der bis dahin unbedeutenen Doppelsstadt in "Germania Slavica" begann der Aufstieg der Dynastie Hohenzollern, der Berlin 500 Jahre lang und bis heute prägen sollte.


Durch die geschickt-tolerante Politik der Hohenzollern ist die Bevölkerung der Stadt mehrfach „explodiert“, was ihr heutiges Gepräge bestimmt, nicht nur deren prächtige königlich-kaiserlich Mitte, sondern auch die planmäßig angelegten Stadteile mit ihren großzügig angelegten Straßen und (seit dem 19. Jh.) modernen Verkehrsmitteln. Das zeichnet Berlin aus und macht es als pulsierende Stadt reizvoll. Mit einer 72-Stunden-Fahrkarte der BVG kommt einem der Besuch wie im Phantasialand vor: Fahren, soviel und wohin man will.


Einige neue (z. T. auch alte) Eindrücke seit meinem letzten Besuch 2019:


Straßen und Bahnverkehr: Schweinebäuche, Bischofsmützen, Stahl, Eisen und Nebukadnezars Palast


Stadtrundgang


(Alt-)Berlin:

- Nikolaikirche und -viertel

- Marienkirche und -viertel


(Alt-)Kölln:

- Petrikirche / „House of One“

- Dominikanerkirche St. Paulus / Berliner Dom


Schloß (Humboldt-Forum) aus sakraler Sicht


Nationalgalerie


Kaiser-Friedrich-Museum (Bode-Museum)


Sophienkirche


Friedrichswerderkirche


Parochialkirche, Ruine der Franziskanerkirche, „Zur letzten Instanz“


St. Joseph Wedding (kath., Beuroner Stil)


Institut St. Philipp Neri / Stift St. Afra


Rosa-Luxemburg-Platz mit Volksbühne 


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