Samstag, 8. August 2015

Stimme und leuchtende Wolke wegrationalisiert

Am Fest der Verklärung des Herrn (6. August) betet die Kirche im Ordo Novus dieses Tagesgebet (Oratio Collecta):

Deus, qui fídei sacraménta 
in Unigéniti tui gloriósa Transfiguratióne 
patrum testimónio roborásti, 
et adoptiónem filiórum perféctam 
mirabíliter præsignásti, 
concéde nobis fámulis tuis, 
ut, ipsíus dilécti Fílii tui vocem audiéntes, 
eiúsdem coherédes éffici mereámur.

was einigermaßen wörtlich übersetzt heißt:

Gott, der du des Glaubens Geheimnisse 
in deines Einziggezeugten herrlicher Verwandlung 
durch der Väter Zeugnis bekräftigt 
und die vollkommene Annahme der Söhne 
wunderbar vorbezeichnet hast, 
gewähre uns, deinen Dienern, 
daß wir, jenes deines geliebten Sohnes Stimme hörend, 
zu dessen Miterben gemacht zu werden verdienen.

Diese Oration ist aus dem Ordo Originis übernommen, aber gekürzt. Hier heißt es:

Deus, qui fídei sacraménta 
in Unigéniti tui gloriósa Transfiguratióne 
patrum testimónio roborásti, 
et adoptiónem filiórum perféctam
voce delápsa in nube lúcida 
(= durch die Stimme, die erging in der leuchtenden Wolke) 
mirabíliter præsignásti, 
concéde nobis fámulis tuis, 
ut, ipsíus dilécti Fílii tui vocem audiéntes, 
eiúsdem coherédes éffici mereámur.

Kennt jemand den Sinn dieser Kürzung?


Hier die offizielle deutsche Übersetzung:

Allmächtiger Gott,
bei der Verklärung deines eingeborenen Sohnes
hast du durch das Zeugnis der Väter
die Geheimnisse unseres Glaubens bekräftigt.
Du hast uns gezeigt, was wir erhoffen dürfen,
wenn unsere Annahme an Kindes statt
sich einmal vollendet.
Hilf uns, auf das Wort deines Sohnes zu hören,
damit wir Anteil erhalten an seiner Herrlichkeit.

In der lateinischen Kirche eingeführt wurde das ostkirchliche Fest von Papst Callixtus III. als Dank für den Sieg über die Osmanen bei Belgrad 1456. Father Zulsdorf weiß mehr.