Dienstag, 29. November 2022

Drolshagen St. Clemens


St. Clemens Drolshagen wurde vermutlich im 11. oder 12. Jahrhundert gegründet.


In meiner Studentenzeit hat der damalige Pastor etliche Glocken für St. Clemens und die Kirchen und Kapellen im Kirchspiel gießen lassen, um seinen Ruf als "Nudelpastor" auszumerzen, der ihm wegen der damals kläglichen drei Glocken in St. Clemens anhaftete.


Photos von der Renovierung 2015/16



Kommt man zur Kirche hinauf, sieht man den mächtigen Turm und ein Kirchenschiff aus den 1960er Jahren:



Dahinter erkennt man auf der Ostseite die alte Kirche:



Dieses Chorfenster der alten Kirche läßt für das Innere Übles erahnen. Man wird aber angenehm überrascht.



Die zum Jahr der Barmherzigkeit (2015-16) errichtete "heilige Pforte":



Im "Foyer" verheißt dieser Gebetbuchhaufen nichts Gutes, was sich aber nicht bewahrheitet, wie man auf den folgenden Bildern sieht.



Der in den 1960ern südlich an die alte Kirche angebaute neue Kirchenraum:



Prägend ist das neue Altarbild von Thomas Jessen, ein modernes Marienretabel: 

Maria steht in der Mitte auf einer Leiter und reicht dem "ungläubigen Thomas" (Selbstportrait des Malers) aus dem Jenseits ihren Gürtel als Beweis ihrer leiblichen Himmelfahrt.

Thomas hält mit seiner rechten Hand das Caravaggio-Bild vom ungläubigen Thomas.

Links ist - den Betrachter anblickend - die hl- Veronika dargestellt, die das Tuch nachschnitzt, das sie Jesus auf seinem Kreuzweg gereicht hat und in dem er ein Bild seines Antlitzes hinterlassen hat. Das Tuch sieht man darüber.

Darüber befindet sich eine Darstellung der Geburt Jesu nach orthodoxer Ikonographie, umgeben vom Davidsstern.

Rechts oben sieht man - ebenfalls nach orthodox-ikonographischer Tradition - das leere Grab Jesu als Bild für seine Auferstehung.



Hier ist das Retabel im zugeklappten Zustand zu sehen.


Die Renovierung der neuen Kirche mit Altar und Sedilien ist zwar edel gemacht, kann aber, da zu einfach, zu eindeutig also langweilig, als "kaputtrenoviert" bezeichnet werden:



Blick zur Orgel, darunter die modern verglasten Seitenschiffbögen der alten Kirche:




Barocke Figur des heiligen Clemens in modernem Rahmen:



Die alte Kirche:



Sie hat, wie z. B. Maria Laach, schon ein queroblonges Mittelschiffgewölbe, also kein für die Romanik typisches "gebundenes System":




Bei der jüngsten Renovierung hat man die Fresken modern und geschmackvoll ergänzt:



Die Pietà im Nordchor:



Der hl. Kirchenstifter Anno im Südchor:



Détail aus einem Fenster im Nordschiff:



Die alte Kirche von Nordosten:



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