Gerade habe ich beim quadragesimalen Aufräumen einen Zettel mit einem Gebet entdeckt. Als ich als Jugendlicher die Kirchenzeitung austrug, habe ich mich mit einer Kundin immer über den Glauben und die "gute alte Zeit" unterhalten. Sie ist um 1920 zur Erstkommunion gegangen und kannte dieses Gebet noch aus dieser Zeit auswendig. Ich finde diesen Text in seiner Schlichtheit bemerkenswert:
Heiliger Schutzengel mein,
geh für mich zur Kirch hinein,
knie hin an meinem Ort,
hör die heil’ge Messe dort!
Bei der Opf’rung bring mich dar
Gott zum Opfer ganz und gar.
Bei der heil’gen Wandlung dann
bet’ mit Seraphs Inbrunst an
unsern Heiland Jesus Christ,
der wahrhaft zugegen ist.
Bet für die, die mich betrübt,
bet für die, die mich geliebt.
Denk auch der Verstorb’nen mein.
Jesu Blut wasch alle rein.
Beim Genuß vom höchsten Gut
bring mir Jesu Fleisch und Blut,
und im Geist mit ihm vereint,
laß mein Herz sein Tempel sein.
Fleh, daß allen Menschen Heil
aus dem Opfer wird zuteil.
Ist die heil’ge Messe aus,
bring den Segen mir nach Haus.
Amen.
1 Kommentar:
Dieses Gebet konnte meine Oma ebenfalls auswendig! Es gehörte jeden Abend zum Abschluß des Rosenkranzes - obwohl se jeden Morgen zur Frühmesse spaziert ist.
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