Die Stadt Ede, einst ein Heidedorf am Rande der Veluwe, hat heute 120.000 Einwohner (einschließlich der zugehörigen Dörfer) und ist die flächenmäßig größte Gemeinde der Niederlande.
In dieser Gegend hat der heilige Werenfried im 8. Jahrhundert das Evangelium verkündet und die Taufe gespendet. Dieser Gefährte des heiligen Willibrord könnte die Kirche von Ede gegründet haben.
1216 wird St. Johannes Baptist Ede (heute "Oude Kerk" genannt) erstmals urkundlich erwähnt, und zwar als Besitz des Domkapitels von Utrecht.
Es soll hier später, so erzählte mir ein Ortskundiger, ein Damenstift St. Barbara gegeben haben, dessen Äbtissin sich, wie auch der Dorfpastor, geweigert hat, zur Reformation abzufallen. Beide wurden von den Geusen abgeführt und das Dorf gezwungen, die "neue Lehre" zu übernehmen (keine Funde im Netz).
Geblieben ist die gotische Pfarrkirche St. Johannes Baptist, die calvinistisch "gereinigt" wurde.
Seite der Kirchengemeinde - Geschichte der Kirchengemeinde ab dem 19. Jh. - über die Kirche hier (nl.) und hier (dt.) - "Das reiche römische Leben in Ede"
Die ältesten (z. T. als ergrabene Fundamente) erhaltenen Teile der Kirche stammen von einer romanischen Saalkirche aus Tuffstein mit einem runden Chor an der Stelle, wo sich heute die Vierung befindet, und Turm. Diese Kirche wurde in der Zeit der Gotik mit Backsteinmauern erhöht; die romanische Apsis wurde durch einen gotischen Backsteinchor mit 5/8-Schluß ersetzt.
Im 14. Jahrhundert wurde das Schiff nach Westen verlängert und mit dem heutigen Turm abgeschlossen.
1421 wurde sie in einem Krieg verwüstet. Beim der Wiederherstellung wurde der Chor durch ein Querhaus mit neuem Chor ersetzt. Damit war eine beachtliche Dorfkirche entstanden, die auf Reichtum und wachsende Bevölkerung schließen läßt.
Der Turm brannte 1635 nach einen Blitzeinschlag aus; die niederstürzende Turmspitze beschädigte das Kirchenschiff. Aus Geldmangel begann man erst 1643 mit dem Wiederaufbau. Die Gewölbe stammen aus dieser Zeit. Erst 1967 hat man die Kirche um das nördliche Seitenschiff ergänzt (unvollendet).
Außen sieht es noch ganz katholisch aus...
... doch schon in der Turmhalle wird man vom kühlen Protestantismus empfangen...
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