Vor Westgoten und Hunnen flüchtend gründeten im 5. Jahrhundert Bewohner der Region Venezien vor deren Küste in der Lagune (quasi im Watt) eine bestens geschützte Siedlung (Piratennest), die zu einer militärischen und ökonomischen Großmacht heranwuchs.
In der großen Zeit der von einem gewählten Dogen regierte Republik Venedig (697-1797!) wurde die Stadt auch kulturell zu einer Welthauptstadt - heute ist sie eher ein von nur noch 60.000 Menschen bewohntes Disneyland, das von Millionen Menschen aus aller Welt besucht wird.
Geistlicher Höhepunkt der Stadtgeschichte ist die Ankunft der aus dem ägyptischen Alexandrien beschafften Reliquien des heiligen Markus am 31. Januar 821. Der Evangelist Markus hatte die christliche Gemeinde in Aquileia gegründet und vielleicht auch dort sein Evangelium geschrieben. Er wurde - eher am Rande - dort und im in der Völkerwanderungszeit gegründeten Grado verehrt. Diese Städte waren Sitz eines Patriarchen; Venedig ist deren Nachfolgerin.
Der Markusdom (eigentlich Kapelle des Dogenpalastes - die alte Kathedrale von Venedig steht in Torcello, s.u.), dessen Ausstattung zum großen Teil aus Raubkunst der venezianischen Feld- (besser: Meer-) Herren stammt, ist für die Reliquien des Heiligen errichtet.
Vom nördlichen Jesolo aus fuhren wir an zwei Tagen in die Stadt...
...und konnten in der Krypta des Domes die Heilige Messe feiern. Eine Krypta ist angesichts der Lage im Meer schon bemerkenswert, und inzwischen ist sie sogar trocken.
Nördlicher Seitenchor, dem hl. Petrus geweiht. Dahinter geht es in die Sakristei:
Die Sakristei von St. Markus:
Nach der Messe haben wir den Dom besichtigt, durften aber keine Photos machen. ;-)
Wer das gebaut hat, der hat die Hagia Sophia studiert:
Säule des Baldachins über dem Markusaltar:
Durchscheinende Alabastersäulen der Ostkapelle:
Ausschnitt aus der Pala d'oro (= Goldenes Altarbild):
Der Sarkophag des heiligen Markus im Hochaltar:
"Sphärischer" und ziemlich teurer Fußboden:
Mosaik im Westbogen - das Jüngste Gericht:
"Jeder nur ein Haus."
Blick von der Westfassade auf den Markusplatz:
Der Verräter Judas, der sich erhängt hat - ganz im Westen.
Antike (aus Konstantinopel gestohlene?) Quadriga - eine Kopie steht außen am Dom.
"Und auch diese Säulen haben wir alle geklaut!"
Westfassade: Tod des heiligen Markus
Nordfassade. Man beachte das Vier-Löwen-Medaillon oben links.
Über den Großen Kanal (Canal Grande) nach Santa Maria della Salute:
Vom Dach des Priesterseminars an S. Maria della Salute:
In der Sakristei:
S. Maria della Salute:
S. Salvador, Grablege des ersten, byzantinischen Stadtpatrons St. Theodor, eine Kirche die wegen ihres Patroziniums viele Verklärungs- und Auferstehungsmotive zeigt. Letztere prägen die Kirchen der Stadt: der Sieg.
Hochaltar in S. Salvador - man beachte die Hand:
Tabernakel in S. Zulian:
Die (natürlich gestohlenen) Tetrarchen am Dogenpalast (um 300):
Auf der Fahrt nach Torcello - der Fischerort Burano:
Torcello - der erste Bischofssitz von Venedig - heute 16 Einwohner:
Torcello, der alte Dom S. Maria Assunta / Mariä Himmelfahrt:
Südlicher Seitenchor:
Torcello S. Fosca:
Nach Murano wurden wegen der Brandgefahr die "Feuerbetriebe" der Stadt ausgelagert. heute ist die Insel berühmt wegen ihrer Glasprodukte, die allerdings, wie man so hört, großenteils aus China und der Tschechei stammen...
Von den touristisch hochfrequentierten Glasgeschäften abgesehen, ist Murano wegen seiner Kirche St. Maria und Donatus einen Besuch wert. Sie wurde im 7. Jahrhundert gegründet und im 12. Jh. erneuert.
Der obere Teil der Kanzel ist aus dem 6. Jahrhundert, wie ich hörte:
Auf dem Rückweg in die Stadt passiert das Schiff die von Napoleon eingerichtete Friedhofsinsel St. Michael.
Zurück in Venedig:
Die Frarikirche:
Die 1477 gegründete Schule S. Rocco / St. Rochus:
Der Markusplatz bei Nacht:
Am seeseitigen Stadteingang beim Dogenpalast stehen zwei Säulen: eine - natürlich - mit dem Markuslöwen, die zweite mit dem alten Stadtpatron St. Theodor, dem Drachentöter:
Arsenal:
Herz-Jesu-Kommunismus:
Das berühmte Hotel Danieli:
Goldoni-Denkmal:
Auf dem Rückweg:
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