Donnerstag, 4. Oktober 2018

Münster - ehem. Dominikanerkirche

Die Dominikanerkirche in Münsters Salzstraße, 1708-25 erbaut, war seit der Säkularisation des Dominikanerklosters 1811 keine Klosterkirche mehr; vom Konventsgebäude steht noch die Fassade. Im Krieg stark zerstört, danach schmucklos wieder aufgebaut und 1974 neu geweiht, war sie auch zu meiner Studentenzeit die katholische Universitätskirche, in denen die Professoren der kath. Fakultät vor bildungsbürgerlicher Gemeinde predigte und z. T. ihre liturgischen "Erkenntnisse" in die Tat umsetzten.

Der abgemauerte Chorraum birgt den barocken Hochaltar der Paderborner Gaukirche.

Sie wurde 2017 profaniert (hier dazu die Erklärung des damaligen rector ecclesiæ, Prof. Klaus Müller). Die wenigen kirchlichen Ausstattungsstücke wurden entfernt  bis auf den genannten Hochaltar. Nun beherbergt sie ein Kunstwerk von Gerhard Richter: "Zwei Graue Doppelspiegel für ein Pendel", ein Foucaultsches Pendel mit einer 48 Kilogramm schweren Metallkugel, die im Zentrum des Gebäudes zwischen vier hochrechteckigen, verspiegelten Glasbahnen an einem 28,75 Meter langen Edelstahlseil schwingt.




Die Wanderung der Kugel über die rund um die Pendelfläche eingravierten Gradlinien lassen in kurzer Zeit die Erddrehung ablesen.


Zwei im Querhaus einander gegenüber angebrachten Spiegelpaare gehören zur Installation.





Die in der matt polierten Kugel spiegeln sich die Beobachter.




Übersicht der auf diesem Blog dargestellten Orte

1 Kommentar:

Thomas Baumann hat gesagt…

Im Gegensatz zur alten Volksaltarinsel immerhin zentriert!