Freitag, 11. August 2017

Rostock


Die mecklenburgische Hafen- und Hansestadt Rostock ist eine slawische Gründung, aber wesentlich durch die deutsche Ostkolonisation geprägt und hat darum das Gesicht einer sächsischen Stadt (Geschichte). Rund um die Petrikirche und den Alten Markt ließen sich erste Kaufleute (Holsteiner, Sachsen, Westfalen, Dänen und Slawen) nieder. Durch weitere Zuwanderung sind im Westen weitere Siedlungen mit Kirchen entstanden, die dann zu einer Stadt mit der Hauptkirche St. Marien zusammengefaßt wurden.

Die historische Stadt - später unter dem Kaplan an St. Petri, Joachim Slüter, zum Luthertum übergegangen - hatte vier Pfarrkirchen, von denen noch drei stehen. (Überblick)







Lutherisches Retabel:


Taufbrunnen:


Nördliches Seitenschiff/Kapelle:


Blick nach St. Nikolai:


Blick nach St. Marien:


St. Nikolai ist heute nur noch zum Teil eine Kirche. Ich konnte leider nicht hinein.






Der Chor erstreckt sich über eine Gasse. Man beachte das Bild des heiligen Nikolaus über der Durchfahrt.



Aufbau Ost:


Hinüber in den jüngeren Teil der Altstadt, der heutigen Stadtmitte:

Die folgenden Tore sind Teil der Befestigung, mit der man die durch Kolonisation entstandenen Siedlungen zu einer Stadt zusammengefaßt hat.

Das Kuhtor:




Das Steintor:



Der Neue Markt mit der St. Marien-Kirche:



Die St. Michaelis-Kapelle, ehedem Fraterhaus der Brüder vom Gemeinsamen Leben, heute im Ostteil methodistische Kirche.




Die Kröpeliner Straße, sozusagen der Cardo der Rostocker Innenstadt.


Universität:


Zum Heiligenkreuzkloster (Zisterzienserinnenabtei), 1270 von der dänischen Königin Margarthe gegründet:









Interessantes liturgisches Möbel:


Heute wird das Gotteshaus als Universitätskirche genutzt, daher/dafür auch die neue Orgel:


Der Nothelfer St. Christophorus im mittleren Chorfenster. ;-)


Heiliger Kaiser Wilhelm, o. p. n.!


Grabplatte einer Äbtissin - schaut doch ganz mucker drein.


In der Brust des Triumphkreuz-Cruzifixus befindet sich - bis heute! - ein Splitter des wahren Kreuzes Christi, die von Königin Margarethe gestiftete Gründungsreliquie des Klosters.




Hier stand einmal St. Jakobi - 1960 von der SED/DDR-Herrschaft abgerissen.




Nach St. Marien, der größten Kirche Rostocks, die den Vergleich mit Kathedralen nicht scheuen muß. Geld der Hanse... zur Zeit lutherisch. ;-)



Orientierungshilfe:


Glasierte Backsteine und Glasfenster im Sonnenglanz:


St. Marien, Blick durchs Querhaus nach Norden (dies ist nicht der Hochchor!):


 

Die Kanzel ist das erste nachreformatorische Ausstattungsstück der Kirche. Korb und Aufgang sind 1574 von Rudolf Stockmann gemacht worden. Der barocke Schalldeckel samt Rückwand kam 1723 hinzu.


Querhaus nach Süden mit "Tiroler" Glasmalerei von 1904: 


Hochchor mit dem Hochaltar von 1712 und zwei Beichtstühlen (!) daneben (siehe Altäre in St. Marien):



Rochusaltar in einer Chorkranzkapelle (siehe Altäre in St. Marien):


Die astronomische Uhr hinter dem Hochaltar:



Die Uhrscheibe wir bald erneuert, da die Ostertermine sich nicht in einen ewigen Kalender einordnen lassen. Interessant sind die alten (nordalpinen) Daten der Heiligenfeste. Der Streit, ob nun Heinrich an seinem Sterbetag, dem 13. oder an seinem Begräbnistag, dem 15. Juli zu feiern sei, erfährt hier eine bereichernde Antwort: Beides geht nicht, denn am 13. ist Margaretha, am 15. das Fest der Teilung der Apostel, daher Heinrich am 12. Juli.


Das Taufbecken von 1290:



Oben am Deckel die (klugen) Jungfrauen:


Im unteren Register der Kesselwand die Geburtsgeschichte Christi:


Im oberen Register die Passion:



Getragen wird das Taufbecken von den vier Elementen, hier das Wasser:


Im Nordquerhaus steht der ehemalige Hochaltar der Rostocker St. Nikolai-Kirche (um 1450 bis 1475 -  siehe Altäre in St. Marien):


Die Nordapsis. Warum man sie gebaut hat, weiß ich nicht. Ein nach Norden gerichteter Altar war damals undenkbar. Ob man an diesem vornehmen Ort im Hochamt das Evangelium nach Norden, also in die heidnische Finsternis verkündet hat?





Dudelsackspieler auf einem Hochzeitstuch (16. Jh.):


Überfahrt über die Warnow in Warnemünde... Blick nach Norden zur Ostsee:


Blick nach Süden Richtung Rostock:


Weiter nach Rerik, St. Johannes


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