Die Pfarrkirche St. Aegidien befindet sich in einem einst ärmeren Teil der Stadt, sind die umgebenden Häuser doch kleiner und und die Kirche die kleinste unter denen Lübecks. Sie war Filialkirche des Doms und hat deshalb (von Braunschweig her) den heiligen Ägidius zum Patron. (Geschichte)
Sie ist - nachreformatorisch - reizend ausgestattet. Hier ein Blick nach Osten mit dem aus hanseatischem Reichtum finanzierten Boden aus Edelholz, dem ordentlich-lutherischen Kastengestühl (1702) und dem Renaissancelettner (1586/87 von Tönnies Evers dem Älteren im Stil der niederländischen Spätrenaissance geschaffen).
Die Bilder sind nicht unterbelichtet. Es war wirklich so dunkel.
Die Besuchszeiten der Kirche sind mager (Di. bis Sa. 10 bis 16 h). Ich war darum an einem Sonntagmorgen zum Abendmahlsgottesdienst hier, bei dem - zwar nicht nach der Ordnung Luthers, aber nach der Lutherischen Agende von 1955 - als Postsanctus das Vaterunser gebetet wurde. (Ich werde offenbar altersmilde, habe ich mich doch daran gefreut, zumal ich dem Pfarrer und den Gläubigen eine "eucharistische Intention" angemerkt habe...)
Hinter dem Lettner - und dadurch in einer bemerkenswerten "Inszenierung" - befindet sich der lutherische Hochaltar (1701 von Hieronymus Jacob Hassenberg nach dem Vorbild des Fredenhagen-Altars in der St.-Marien-Kirche geschaffen):
Die Rückseite des Hochaltars:
Blicke von Osten in das Kirchenschiff:
Die Kanzel und das gegenüber aufgehängte mittelalterliche Kreuz:
Blick von Süden in die "Vierung" - alles "schön lutherisch geschrubbt", wie die Tochter eines hier ordinierten Pastors zu sagen pflegt:
In der angrenzenden St.-Annen-Straße befanden sich der Ägidienkonvent (Beginen) und der Michaeliskonvent (Graue Schwestern) (in der Reformation aufgehoben; keine Bilder). Etwas weiter steht die Carlebach-Synagoge (hier und hier)...
... und das einstige Kloster St. Annen (heute Museum):
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