Ich war gestern zu einem Kabarettabend bei Konrad Beikircher und hatte sogar in der Pause Gelegenheit, mit ihm zu sprechen. Sehr sympathisch - und praktizierender Katholik.
Es war schon faszinierend, wie er im Vorbeigehen (eigentlich war er gerade beim Thema "Verteilen von Reliquien") erwähnte, daß seine Tochter in Japan gelebt habe und dort "sonntags immer" in eine St. Barbara-Kirche gegangen sei - da zuckte das münsterländer Bildungsbürgertum (hauptsächlich im damaligen Alter der Drewermannschüler) still und doch merklich zusammen. Man müsse sich die Kirche zwar mit den Protestanten teilen ("Dat sin Schmerzen!"), aber in der katholischen Hälfte des Altars sei eine Barbara-Reliquie enthalten.
Er sagte, es sei unter deutschen Kabarettisten praktisch verboten zu glauben - das habe eine bekannte Kabarettistin so einmal zu Hanns Dieter Hüsch gesagt, einem der ersten deutschen Kabarettisten, der sich zu seinem christlichen Glauben bekannt hat.