Samstag, 28. Februar 2009

Kommunionkatechese 1920

Gerade habe ich beim quadragesimalen Aufräumen einen Zettel mit einem Gebet entdeckt. Als ich als Jugendlicher die Kirchenzeitung austrug, habe ich mich mit einer Kundin immer über den Glauben und die "gute alte Zeit" unterhalten. Sie ist um 1920 zur Erstkommunion gegangen und kannte dieses Gebet noch aus dieser Zeit auswendig. Ich finde diesen Text in seiner Schlichtheit bemerkenswert:

Heiliger Schutzengel mein,
geh für mich zur Kirch hinein,
knie hin an meinem Ort,
hör die heil’ge Messe dort!
Bei der Opf’rung bring mich dar
Gott zum Opfer ganz und gar.
Bei der heil’gen Wandlung dann
bet’ mit Seraphs Inbrunst an
unsern Heiland Jesus Christ,
der wahrhaft zugegen ist.
Bet für die, die mich betrübt,
bet für die, die mich geliebt.
Denk auch der Verstorb’nen mein.
Jesu Blut wasch alle rein.
Beim Genuß vom höchsten Gut
bring mir Jesu Fleisch und Blut,
und im Geist mit ihm vereint,
laß mein Herz sein Tempel sein.
Fleh, daß allen Menschen Heil
aus dem Opfer wird zuteil.
Ist die heil’ge Messe aus,
bring den Segen mir nach Haus.
Amen.

Donnerstag, 5. Februar 2009

Die Hatz auf den Papst

Sie haben Papst Benedikt XVI. eingekreist – in den Zeitungen, im Fernsehen, in den Blogs, in Parlamentsdebatten, in schicken Magazinen.
Sie glauben, ihn jetzt fertigmachen zu können. Es wimmelt von Vorurteilen, Vorurteilen, Vorurteilen.
Oft ist es nur ihr tiefverwurzeltes Bauchgefühl, ihr Haß auf Rom, den sie vielleicht kurz beiseite ließen, als ein Papst – wie Johannes XXIII. – sich anscheinend nicht allzu päpstlich verhielt.
Manchmal ist es auch die Furcht vor einem, der schlauer ist als sie. Sie haben nichts gegen Christen, solange diese nicht besonders hell erscheinen. Denn dann müssen sie sich nicht bedroht fühlen.
Für andere ist Benedikt XVI. ein unerträglicher Widerspruch angesichts ihrer verdorbenen und zügellosen Lebensweise.
Oft ist es einfach ein tiefsitzender Haß gegen jede Art von Frömmigkeit. Denn sie sind Kinder des Vaters aller Lügen.
Wir erleben im Augenblick einen Kampf des Bösen gegen das Gute in so klarer Form, wie wir das in unserer Welt der Grautöne nur selten beobachten können.
Und das Dunkel ist im Anstieg begriffen. Jetzt ist nicht die Zeit, um auf der Gartenmauer zu sitzen und abwägend den Kopf zu wiegen – „einerseits – andererseits“.
Das ist die Zeit, in der man zeigen muß, wo man steht.
Noch lange wird sich die Frage stellen:
Was hast Du gemacht, als die Bestien nach Benedikt XVI. schnappten?

(von John Hunwicke, anglikanischer Priester, Oxford)