Am 15. Dezember, dem Oktavtag der Unbefleckten Empfängnis, wurde in St. Johannes Venne wieder die Alte Messe gefeiert. Sie begann mit dem Introitus "Gaudens gaudebo" (Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn).
Nach dem Motu proprio konnte erstmals ein Hochamt mit Weihrauch stattfinden. Es wären vier Meßdiener da gewesen; einer hat wegen des kleinen Chorraums auf das Ministrieren verzichtet und stattdessen Photos gemacht, von denen einige hier zu sehen sind.
Nun soll man ja Seelsorge und nicht Zählsorge betreiben. Dennoch ist die Statistik erfreulich. Es waren insgesamt 27 Gläubige da, davon 7 unter 20 Jahren. Das mag ein wenig daran gelegen haben, daß der Zelebrant einige Meßdiener aus seiner Pfarrei angesprochen hatte und ihn "gerade passend" zwei aus seiner Kaplansgemeinde besuchten... Diese fremdelten jedenfalls nicht allzusehr, so daß hier durchaus auf ordooriginalen "Nachwuchs" zu rechnen ist. Ein "gutbürgerliches" Ehepaar mittleren Alters, das erstmals zur Alten Messe in die Venne gekommen war, erkundigte sich nach weiteren Terminen...
Also: Gaudens gaudebo in Domino - Gaudete!
Ein Teilnehmer schrieb:
... ein paar Gedanken und "Gefühle" zur hl. Messe in der Venne. Zwei Dinge sind mir besonders positiv aufgefallen:
N. und ich kamen ja dank der guten Bahn etwas spät - und wurden in der Kirche wie in der Sakristei mit strahlenden Gesichtern empfangen! Ich glaube das lag weniger am "Sympathiefaktor" sondern an der Freude darüber, jemand zu treffen, der das Gleiche will, nämlich sich an Gott zu erfreuen. Gleichgesinnte eben. Diesmal aber ohne den Blick "von oben nach unten" (ob der denn wohl diesmal alles richtig macht?) sondern einfach nur die gefühlte Freude darüber, dass noch zwei Mitbeter angekommen sind. Schon fast ein bißchen zuhause....
Zweitens, und das hat mir beim ersten Mal schon sehr gut gefallen: das relativ laut gesprochene Stufengebet. Das ist in mehrfacher Hinsicht von hoher Symbolkraft: Der Priester und seine Assistenz ziehen durch die Gemeinde zum Altar hin und nehmen sie stellvertretend mit ins Heiligtum. Doch man läuft nicht einfach so herein sondern hält inne. Ein erstes Kyrie gewissermaßen. Lautes Gebet vermeidet die Eile! Und so ist auch diesmal die hl. Messe von Beginn bis Ende in einen immer ruhiger werdenden Fluß gekommen - kein Wunder, dass auch diesmal jedes Zeitgefühl verloren ging! Außerdem hat sich das Gemisch aus Stufengebet und Introitus zu einem gemeinsamen Gebet verselbstständigt, dass einem in solcher Dichte nur selten geschenkt wird. (...) Ich glaube, solch eine dichte Atmosphäre verleitet eher dazu, später zuhause nochmal im Schott die entsprechenden Texte nachzulesen, als wenn man sie in ausschweifenden Predigten mundgerecht vorgekaut bekommt. Es wundert mich also nicht, wenn da nach weiteren Terminen gefragt wird. Eine Erfüllung der Rubriken geschieht offensichtlich auch dann, wenn jeder Beteiligte das Bestmögliche zum Herrn hin tut und nicht nur dann, wenn es um bloße Gesetzestreue geht. (...)
Gemein haben wir alle eins: etwas besonderes zu wollen und zu tun. Und das ganz Besondere und Außergewöhnliche ist es vielleicht, was auch die Jugend (hoffentlich auch zukünftig!) in die Venne führt. Schön kann sie sein, die Arbeit im Weinberg des Herrn. Venite adoremus!