Mittwoch, 1. Januar 2020

Eisenach und die Wartburg


Bereits 2007 war ich im November in Eisenach und auf der Wartburg. Zwölf Jahre später, zum Fest der heiligen Elisabeth von Thüringen sollen die Bilder nun endlich mal auf den Blog. Deren Qualität ist so la-la; ich weise über Links auf bessere Bilder hin.
Wie immer hoffe ich, daß der Gesamteindruck des Rundgangs und des Ortes einigermaßen deutlich wird. Viel Freude!

Eisenach mit der darüber thronenden Wartburg ist nicht nur Geburts- und Taufort von Johann Sebastian Bach, was ja Grund Genug für eine "Wallfahrt" wäre. Auch Martin Luther war mehrfach hier und übersetzte nach seiner Flucht vom Wormser Reichstag, der ihn geächtet hatte, hier, gedeckt durch den Landesherrn und unter dem Pseudonym "Junker Jörg" in elf Monaten das Neue Testament in die damals entstehende neuhochdeutsche Sprache.

Was aber für den "normalen Glauben" viel wichtiger ist: Die heilige Elisabeth von Ungarn (Thüringische Markgräfin) lebte hier mit ihrem später auf einem Kreuzzug gefallenen Gatten in - damals eher unter Herrschern eher unüblichen - glücklichen (aber kinderlosen) Ehe; hier entfaltete sie ihre radikale Liebe zu den Armen; hier ereignete sich das Rosenwunder. ("Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht...")

Daher zunächst zwei Bilder von der Kirche des St. Annen-Hospitals, das von der heiligen Elisabeth gegründet worden ist:





Dies ist die im 19. Jahrhundert errichtete katholische (!) Pfarrkirche St. Elisabeth:






Die älteste und Kern-Kirche der Stadt aber ist St. Georgen, in der Johann Sebastian Bach getauft wurde und Martin Luther predigte:














Der Eisenacher Markt:




St. Georg erlegt den Drachen...




Das Nikolaitor mit dem Karlsplatz:




... und dem Lutherdenkmal:




Durch das Nikolaitor...




... zur Nikolaikirche. Die Muschel im Tympanon legt einen Bezug zu St. Jakobus nahe.




Im Inneren fand gerade eine merkwürdige Veranstaltung statt.






Wer sich gerne in der Herrlichkeit des wilhemlischen "Zweiten Reichs" ergeht, findet Freude am Eisenacher Bahnhof:












Die im 13. Jahrhundert in einer Leprosenstation außerhalb der damaligen Stadt errichtete St. Klemenskapelle:








Hinauf zur 1067 gegründeten Wartburg! Sie war nicht nur das Haus der Heiligen Elisabeth, undHerberge für Martin Luther, sondern unter anderem auch Schauplatz des Sängerkriegs, bei dem Klingsor die Geburt der heiligen Elisabeth durch einen Stern geschaut haben soll und den Wagner in "Tannhäuser" und auch in "Parsival" ein Denkmal gesetzt hat.


Die Bilder wegen des schlechten Lichts nicht gut. Einen schönen Eindruck von der Burg kann man hier gewinnen.



Die Burg wurde im 19. Jahrhundert quasi neu gebaut, aber nicht übel:














In der Elisabeth-Kememate: 
Klingsor im wilhelminschen Mosaik, den Stern Elisabeths aufgehen sehend:


















Im Sängersaal:








Elisabeth mit den aus Brot gewordenen Rosen:






Der Festsaal:




Hier soll Martin Luther das Neue Testament übersetzt und dabei eine Vision des Teufels gehabt haben, nach der er mit seinem Tintenfaß warf. Der Tintenfleck wurde den lutherischen Pilgern zur Reliquie, von der sie Partikel von der Wand abkratzten. Die Burgverwaltung hat es irgendwann aufgegeben, den Fleck zu erneuern...

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