Sonntag, 20. März 2011

Paramente am Karfreitag

Durch die Anfrage eines Freundes habe ich mich mit den Paramenten beschäftigt, die zur Liturgie vom Leiden und Sterben des Herrn am Karfreitag getragen wurden. Falls jemand mal die gleiche Frage hat und danach gugelt, setze ich das Ergebnis ins Netz:


Nach dem Schott von 1941 - vor allen neuzeitlichen Reformen - tragen Priester, Diakon und Subdiakon zu Beginn Kasel, Dalamtik und Tunicella in schwarzer Farbe. Zur Kreuzenthüllung legt der Priester das Meßgewand ab. Für die Missa Praesanctificatorum (Kommunionfeier) wird er es sicher wieder angelegt haben, aber der Schott sagt nicht, wann; ich vermute, bevor das Allerheiligste geholt wird.


Im Missale von 1957 (also nach der Reform der Karwoche unter Pius XII.)  ziehen Priester, Diakon und Subdiakon nur mit Amikt, Albe, Zingulum und schwarzen Stolen (außer beim Subdiakon) ein. Sie legen zu den Fürbitten Chormantel (!), Dalmatik und Tunicella in schwarzer Farbe an, die sie zur Kreuzenthüllung wieder ablegen. Nach der Kreuzverehrung legen sie violette Stolen und Gewänder an; der Priester trägt Kasel.


Im Missale Pauls VI. von 1969/70 dann trägt der Priester von Anfang bis Ende ein rotes Meßgewand. Edle Einfalt, stille Größe...


Übrigens: In Mailand hat man im 12. Jh. am Karfreitag Rot getragen.

3 Kommentare:

Gregor Kollmorgen hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Gregor Kollmorgen hat gesagt…

1941 kann eigentlich so nicht richtig sein. Bis zur Karwochenreform von 1955 trugen D und S (wie in der gesamten Fasten und Passionszeit) nicht Dalmatiken, sondern - am Karfeitag schwarze - planetæ plicatæ. Z, D und S legen die schwarzen Kaseln direkt nach ihrer Adoration des Kreuzes wieder an, also schon zum Sprechen der Improperien.

ad tiliam hat gesagt…

Danke für den Hinweis, Herr Kollmorgen! Ich habe zur Zeit kein älteres Missale zur Hand und werde das dann entsprechend korrigieren, wenn ich habe nachsehen können.