Im nördlichen Westerwald liegt - herrlich verborgen - das Kloster Ehrenstein, dessen Kirche St. Trinitatis einst Kapelle der Unterburg von Burg Ehrenstein war und 1477 von Ritter Bertram von Nesselrode ausgebaut und zur Pfarrkirche erhoben wurde. 1486 gründeten Chorherren des Kreuzherrenordens hier das Kloster Liebfrauenthal; das Gotteshaus wurde so auch zur Klosterkirche.
Die Burg wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört, das Kreuzherrenkloster nicht. Es wurde erst 1812 auf Bitten des Konvents (!) säkularisiert. 1893 siedelten sich hier Franziskaner an. 1953 kehrten die Kreuzherren wieder. 1969 wurde das Kloster aufgegeben und wegen Baufälligkeit zum Teil neu errichtet. Die Kreuzherren kehrten erneut zurück, verließen das Kloster aber 1998. 1999-2007 lebten hier Patres des Ordens der Montfortaner. 2008 übernahmen die Franziskanerinnen aus Waldbreitbach die Klostergebäude und erweiterten sie als Tagungsstätte.
Informationen hier, hier und hier.
An diesem Haus lautet die (moderne) Inschrift: "Haltet fest am guten Alten, daß Ihr Zukunft könnt gestalten".
Neugotischer Hochaltar:
Levitensitz, Chorgestühl und Seitenaltäre sind klassizistisch:
Vermutlich ist der spätgotische Chorraum beim Ausbau 1477 entstanden.
Vor dem Chor befindet sich im recht schlichten, also vermutlich älteren Kirchenschiff, das die alte Burgkapelle sein dürfte, ein Tabernakel, heute viel zu weit vom Altar entfernt. Ich vermute darum, der Altar der alten Burgkapelle stand vor einer Ostwand, wo sich heute der Chorbogen befindet.
Im Tabernakel befinden sich heute ein Ziborium, (vermutlich) heilige Steine und Nägel:
Da die Kirche auf der Nordseite (zur Oberburg hin) recht schmal ist, hat man den Marienaltar (in klassizistischer Zeit) schräg gestellt. Er birgt nicht nur eine gotische Pietà mit Engeln, sondern auch den mittelalterlichen Altarblock:
Ebenfalls aus der mittelalterlichen Ausstattung stammt diese Strahlenkranzmadonna, die vielleicht früher einen Leuchter im Kirchenschiff gekrönt hat und heute an der Nordwand angebracht ist. Die Gottesmutter und der Heiland sind gut im Futter:
Gräber der Grafen von Nesselrode vor dem Chorraum, die auch die Chorfenster gestiftet haben:
Die Orgel im neugotischen Gehäuse (keine Informationen) scheint in jüngerer Zeit renoviert worden zu sein:
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