Ganz unverhofft - und darum ohne einen guten Photoapparat - hatte ich die Gelegenheit, im Kölner Dom durch das Triforium zu gehen und Perspektiven aus der mittleren Höhe der Kathedrale mit der Kamera meines Funktelephons einzufangen.
Die Bilder sind darum von bescheidener Qualität, die Eindrücke kommen dennoch einigermaßen rüber. Viel Freude!
Das 2007 von Gerhard Richter erschaffene Südfenster des Querhauses greift die Farben der vorhandenen Fenster des Domes auf. Der Künstler hat mithilfe eines Zufallsgenerators den vielen kleinen Quadraten eine Farbe zugeordnet. Aber das "Chaos" findet nur in den einzelnen Fensterfeldern statt. Die größeren Strukturen folgen den Gesetzen der Symmetrie:
Die beiden mittleren Bahnen der Dreiergruppen im unteren Feld (v.l.n.r. Bahn 2 und 5) sind zueinander spiegelsymmetrisch, deren jeweilige Nachbarn (Bahn 1 und 3, sowie 4 und 6) ebenso. Diese Symmetrien setzen sich im Couronnement darüber fort.
Das Fenster wirkt überzeugend: Viele Menschen sitzen lange im gegenüberliegenden Nordquerhaus, und lassen es auf sich wirken. Da "passiert etwas": Die bildlose Gestaltung in gotischen Farben sagt dem bildgesättigten modernen Zeitgenossen offenbar etwas über - sagen wir mal vorsichtig: - die Transzendenz.
Nun geht es mit dem Umgang durch das Triforium bei verminderter Bildqualität weiter:
König in einem Triforiumsfenster der Apsis:
In moderner Form (Pippi Langstrumpf?) erneuerter Wasserspeier an der Nordostecke der Vierung:
Im allgemein nicht zugänglichen Teil des Südturms steht die Turmuhr von 1878, die bis heute in Betrieb ist.
Auch ausrangierte Steinfiguren stehen hier:
Und von hier aus kann man auch nach draußen kommen, wo einen ein wunderbar gearbeiteter Steinmetzmeister begrüßt, den man von unten aus höchstens mit einem guten Fernglas erkennen kann.
Auf dem Weg zurück zum Erdboden (über der Sakristei) kam ich an (barocken?) zankenden Engeln vorbei.
Zum Richterfenster und Kardinal Meisners Kritik darüber siehe auch hier.
Rekonstruktion des "Alten Doms" (804)
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