Dienstag, 20. August 2019

Michael Triegel - Ausstellung in Zwolle

Im Museum "De Fundatie" im niederländischen Zwolle ist noch bis zum 1. September 2019 eine Ausstellung mit Bildern des Malers Michael Triegel (geb. 1968 in Erfurt) zu sehen. Über den zweiten Link kommt man zu wesentlich besseren Bildern, als sie hier zu sehen sind. 

Michael Triegel (Biographie und Bilder hier) malt in der Technik, der Exaktheit und im Stil der großen Meister der frühen Renaissance. Seine Bilder sind "perfekt", und man kann kaum glauben, daß heute jemand so malen kann. Vielleicht stimmt hier und da die Perspektive nicht genau, aber das kann auch beabsichtigt sein. 

Er hat Papst Benedikt XVI. porträtiert und erfreut sich neben anderen auch vieler kirchlicher Aufträge in der oberen Preisklasse. Er ist wohl einer der Großen unserer Zeit.

Triegel schöpft oft aus dem christlichen Bilder- und Symbolkanon. Hinzu kommen oft Embryonen, halbverweste Tiere, Granatäpfel, Fäden, sehr oft Brot und Weingläser und eine Schreibmaschine der Marke "Ideal". Wunden und Tod sind ebenso sein Thema wie die Schönheit des menschlichen Leibes. Oft sind Menschen durch gesichtslose Holzpuppen ersetzt usw.. Triegels Bilder verwirren also: Sie lassen sich - zumindest mit dem Werkzeugkasten der christlichen Ikonographie - schwer deuten, und wollen es vermutlich auch nicht. 

Auffallend und alle Werke Triegels verbindend ist, daß die Personen "unverbunden" sind. Einsamkeit spricht aus ihnen - die Schönheit des Dargestellten und der Darstellung wird so zu einer Suche nach Trost - oder zu einem höchst ästhetischen Ausdruck der Untröstlichkeit. Immer wieder ist da ein pechschwarzer Hintergrund, wo eigentlich ein Raum, eine Landschaft sein müßte...

Sieht man die Bilder direkt und in voller Größe vor sich, kommen sie natürlich ganz anders an den Betrachter heran, als am Bildschirm oder im Katalog. Aus der Nähe sieht man aber auch den Unterschied zu den alten Meistern: Triegel malt meist in Acrylfarbe, wodurch die Bilder im Unterschied zu Ölgemälden keine Oberflächenstruktur haben. 

Einige wenige und, da kein Stativ erlaubt war, mittelmäßige Aufnahmen von Bildern aus der Ausstellung sind hier zu sehen. 













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